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Vulture Industries: The Dystopia Journals (Review)

Artist:

Vulture Industries

Vulture Industries: The Dystopia Journals
Album:

The Dystopia Journals

Medium: CD
Stil:

Progressive Metal

Label: Dark Essence / Twilight
Spieldauer: 44:46
Erschienen: 2008
Website: [Link]

Ist es nicht Trondheim, dann kommt es aus Bergen. Diese Industriellen haben wenig mit Elektronischem am Hut, sind aber gleichfalls auf Fortschritt ausgerichtet, wie sie ihren Post-norwegischen Black Metal (norwegischen Post-Black-Metal? Bleckenden Post-Norweger?) im warmen Klanggewand an den Hörer bringen.

VULTURE INDUSTRIES setzen sich aus Mitglieder und Ehemaligen der Landeselite im Metal zusammen, wobei die Herren nie wirklich federführend bei den Großtaten der jeweiligen Bands (unter anderem Enslaved) waren oder sind. “The Dystopia Journals” damit Minderwertigkeit zu unterstellen, wäre aber ungerecht, denn was hier grob an neuere Arcturus oder Folk-freie Borknagar angelehnt sein könnte, steht kräftig genug auf eigenen Füßen. Der Klassikeinfluss etwa ist trotz gelegentlicher Streicher (nebst Piano im Abschluss von “Pills Of Conformity”) beschränkt - eben auf die Instrumentierung und weniger auf typisches Tonmaterial. Die Vocals erinnern an alles, was sich in dunklen Metal-Bereich tummelt: Keifen sowie klarer Gesang, der von Höhenflügen bis zu Tiefergelegtem (sagen wir mal zur Orientierung The Vision Bleak) reicht und dabei nicht selten melodisch und hinsichtlich der Betonung unerwartete Haken schlägt – zu Hören in „Blood Don´t Flow Streamlined“ (eine Aussage, die auch für die Gruppe als Ganzes gilt), das ansonsten mit dichtem Doublebassteppich und analogen Tastensounds aufwartet. Immer wieder leidenschaftlich tönen die Solos der Gitarristen, was angenehmes Classic-Metal-Gefühl mit einbringt. Damit ist auch für angenehme Erdigkeit gesorgt - tolle Sache, weil die Songs stimmen und kein Avantgarde-Quatsch sind. Tiefgründig und auf Gefühl bedacht scheinen die Lyrics, und „The Crumbling Realm“ ist von seiner Eindringlichkeit her klares Highlight des Albums, weil es genau diese beiden Faktoren auf den Punkt bringt: intensive Emotionen wollen vermittelt werden, und das gelingt VULTURE INDUSTRIES wenn nicht durchweg (Stichwort: teils weniger griffige Songstrukturen), so doch überwiegend.

Die Band steht in bester Tradition des Landes – neuere Manes, Atrox, und so weiter … alles irgendwie ähnlich, was die Stimmung und Attitüde angeht, aber von der Musik her grundverschieden, Geschmackssache und unbedingt antestenswert.

FAZIT: Norwegen einmal mehr: nicht unbedingt visionär, aber querdenkend bei relativ geradeaus musizierender Mannschaft. Progressivität ist hier nicht der Anspruch, sondern einfach Originalität - und diese erreichen VULTURE INDUSTRIES definitiv, wobei sie ihre Herkunft nicht verleugnen können.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 3818x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • Pills Of Conformity
  • Blood Don´t Flow Strreamlined
  • A Path Of Infamy
  • Soulcage
  • The Benevolent Pawn
  • The Crumbling Realm
  • To Sever The Hand Of Corruption
  • Grim Apparitions

Besetzung:

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